Diagnostik LWS
Die Chirodiagnostik der LWS beruht auf der Ertastung von segmentalen Irritationspunkten, welche paraspinal über dem M. multifidus von cranial nach caudal liegen. Hierbei erfolgt ein weiches Einstreichen mit der Fingerbeere des Mittelfingers und Stützung der tastenden Hand über die Haltehand, wobei die Langfinger der Haltehand den Mittelfinger stützen. Ein Tasten mit den Fingerkuppen in Segmentabschnitten wird bewusst vermieden. Vielmehr sollte es ein weicher Streichvorgang sein, welcher über die Receptoren der Fingerbeere des Mittelfingers sensitiv Indurationen aufsucht. Das Tasten von einer „Hydropsbildung“ in der Gelenkkapsel ist selbstverständlich irrelevant und allenfalls als Mystizismus zu bezeichnen.
Bei einem positiven segmentalen Irritationspunkt, den der Patient als schmerzhafte Verquellung verspürt, erfolgt die funktionelle Zuordnung in folgender Weise:
Der Patient liegt in Bauchlage, das Kopfteil ist abgeklappt, der tastende Finger liegt mit der Fingerbeere auf dem segmentalen Irritationspunkt, wobei die Linksrotation durch ein leichtes Anheben des um 90° abduzierten linken Oberarmes erfolgt, die Rechtsrotation durch ein Anheben des rechten Oberarmes. Die Prüfung der Lordosierungsempfindlichkeit erfolgt durch ein Anheben des im Kniegelenk gestreckten Beines. Die Prüfung der Kyphosierungsempfindlichkeit, welche lediglich akademischen Charakter hat, erfolgte durch eine bewusste Entlordosierung der LWS, wobei über den Muskeltonus, der in der LWS auftritt, keine signifikante Aussage zu treffen ist.