Handauflagetechnik C 4 bis C7

Indikation:
Pseudoradiculäres unteres Cervicalsyndrom, cervicogenes Pseudoimpingement des Schultergelenkes, funktionelle Epikondylopathia humeri radialis.

Grifftechnik:
Die Grifftechnik entspricht weitgehend der Handauflegetechnik für C1 bis C3. Hervorzuheben ist der Unterschied des Kontaktes der Therapeutenhand, welcher hier weich über den fünften Mittelhandknochen subkapital geführt wird. Aus einer ausreichenden Supinationsstellung im Unterarm und einer nur angedeuteten Palmarflexion wird der Kontaktpunkt dorsalseitig der Querfortsätze C4, C5, C6 oder C7 eingestellt, dass wiederum über die vorgeschriebene Rumpf- und Beckenspannung des Therapeuten eine kontrollierte Caudalisierung des Arbeitsarmes unter gleichzeitiger Stabilisation durch die Haltehand erzielt wird. Der Effekt der Rotation und Traktion tritt hier deutlich hinter der Ventralisation zurück. Auch hier gilt die Einstellung der HWS mit einer Kyphosierung und Rotation, welche den aktiven Bewegungsspielraum der HWS nicht überschreitet.

Aus praktischer Erfahrung ist es sinnvoll, zuerst den Griff in die sog. "freie Richtung"- d.h. bei rechtsrotationsempfindlicher Irritation in die Linksrotation - wie anschließend auch in die sog. "gesperrte Richtung" auszuführen. Dies hat seine Ursache darin, daß Vielfachirritationen im Sinne eines diffizilen Kontrarotationspaares mit diagonal versetzter Rotationsempfindlichkeit häufig auftreten. Zum anderen darin, daß es sich nach Auffassung von H. D. Wolff und F. Th. Becker um Reflextherapie handelt und das Dogma der freien Richtung unter funktionellen Aspekten neu zu definieren ist.