Erlösergriff
Indikation:
Lokales und pseudoradikuläres Lumbosacralsyndrom
Griffaufbau:
Der Griffaufbau entspricht in seiner Ursprungsform dem Griffaufbau beim Hakelzug: Patient in Seitenlage, Bauchnabel schließt mit dem Liegenrand ab, Schulterblatt flächig auf dem Kopfteil der Liege, kopfnahes Bein des Therapeuten schließt mit dem Brustbeinunterrand liegennah ab, wobei das kopfnahe Bein des Therapeuten am Liegenrand in der vorgeformten Mulde steht.
Es wird die senkrechte Lagerung des Beckens zum Liegenrand überprüft und anschließend bei gestrecktem liegennahen Bein eine max. Beugung im Hüftgelenk unter einer Adduktion von max. 20° eingestellt. Die Arbeitshand, welche in diesem Fall die fußnahe Hand ist, wird auf die Spina iliaca posterior superior mit dem Kontaktpunkt des proximalen Kleinfingerballen flächig angelegt. Durch eine Innenrotation im Schultergelenk des Arbeitsarmes wird der Ellenbogen weit nach vorne gebracht, wobei beide Schultergelenke nach wie vor waagrecht bleiben und die Schulterblätter bewußt nach unten gezogen werden. Die Lendenlordose wird ausgeglichen, der Therapeut steigt auf beiden Fußballen in die Höhe und läßt seine Körperspannung auf die Blockierung einwirken. Nach erfolgter Spannungsaufnahme und Spannungsvermehrung (Probezug!) erfolgt der eigentliche Impuls über eine Spannungsvermehrung in beiden M.pectorales major und M. latissimi dorsi, wobei das Körpergewicht über die Absetzbewegung als Einflussfaktor den Druck auf die Spina iliaca posterior superior verstärkt. Auch hier gilt der Grundsatz, dass durch eine kontrollierte Spannungsvermehrung die Spannung auf die Spina iliaca posterior superior zunimmt, ohne dass es zu einer ruckartigen Impulsbewegung kommt. Das Becken des Therapeuten steht in seiner Längsachse senkrecht zur Patientenachse und wird bei der Griffausführung nicht bewegt. Eine zusätzliche Hilfe ist dadurch zu sehen, dass eine Innenrotationsstellung und eine Beugestellung im Arbeitsbein des Therapeuten die Einstellung des Patienten verbessert und eine Instabilität des Patienten in der Lagerung vermieden wird.